Stadtrat München: Grüne fordern Runden Tisch für trans- und intersexuelle Kinder

Bild-Quelle: Grok von xAI, 2025
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Reiter,
auf X (ehemals Twitter) haben wir den beiliegenden Antrag der grünen Stadtratsfraktion entdeckt. (Quelle: https://x.com/EderKir-Kategorie aufweist.ch/status/1905909782466175369).
Hier fordert die Grüne Fraktion einen runden Tisch „zur Lebenslage von transsexuellen, intergeschlechtlichen und non-binären Kindern und Jugendlichen“. Es soll der kommunale Fachaustausch mit städtischem Sozialreferat, Familiengericht und fachspezifische Beratungsstellen gefördert werden.
Dieser Runde Tisch solle sich regelmäßig treffen und an die Stelle „Gleichstellung LGBTQI*“ berichten. Ziel sei es, einen Leitfaden zum Umgang mit transsexuellen und intergeschlechtlichen Kindern und Jugendlichen zu erstellen.
Es wird sich auf die, in der Fachwelt der Medizin und Psychologie, höchst umstrittene Leitlinie „Geschlechtsinkongruenz und Geschlechtsdysphorie im Kindes- und Jugendalter – Diagnostik und Behandlung -S2k“ bezogen. Eine Leitlinie die nur S2k-Kategorie aufweist, also konsensbasiert ist, anstatt S3, nämlich auf wissenschaftlicher Evidenz beruhend. S2k ist eine, unserer Meinung nach, völlig unzureichende Kategorie, wenn es um die Gesundheit und das Recht auf körperliche Unversehrtheit von Kindern und Jugendlichen geht.
Die Frauen Aktion München war in diversen Arbeitsgruppen des Aktionsplan Queer Bayern vertreten; dort galt die Vorgabe: Alle beratenden Gespräche und Interventionen mit transsexuellen und intergeschlechtlichen Kindern und Jugendlichen müssen unter Einbeziehung der Experten der Erziehungsberatungsstellen stattfinden, eben weil diese Personengruppe recht schnell mit körperverändernden, medizinischen Maßnahmen konfrontiert wird.
Die Grünen des Stadtrats monieren nun, dass sich die politische Lage für Kinder und Jugendliche die sich als transsexuell, oder non-binär bezeichnen, sehr schwer geworden wäre, ja sogar, dass Ihre Rechte eingeschränkt würden. Dies verwundert uns, da doch das sogenannte Selbstbestimmungsgesetz vor 5 Monaten erst in Kraft getreten ist, dies unter Protest vieler Bevölkerungsgruppen und unter Ablehnung der Bayerischen Landesregierung.
Als eine der obersten Maßgaben sehen wir bei Kindern und Jugendlichen das Recht auf körperliche Unversehrtheit. Auch der 128. Deutsche Ärztetag hat zu einem strengeren Umgang mit Pubertätsblockern und Hormongaben bei Minderjährigen aufgerufen. Viele Eltern sehen dies genauso und sie fühlen sich durch die Haltung des Münchner Stadtrates unter Druck gesetzt. Der geforderte „Leitfaden zum Umgang mit transsexuellen und intergeschlechtlichen Kindern und Jugendlichen“ solle in Anlehnung an den, im Antrag genannten Handlungsleitfaden „trans, intergeschlechtliche und nicht-binäre Schüler*innen an Münchner Schulen“ erstellt werden. Dieser Handlungsleitfaden wurde nach Bekanntwerden sehr kontrovers diskutiert.
Beispielsweise die Aufforderung, dass der Lehrkörper sicher zu stellen hat, dass Schüler und Schülerinnen nach Selbstdefinition die Toiletten diskriminierungsfrei besuchen können bedeutet: Jungs können auf Mädchentoiletten, wenn sie sich gerade so fühlen, und umgekehrt. Diese Forderung bringt Schüler und Schülerinnen, die Toiletten gemäß ihrem Geschlecht besuchen, statt einer gefühlten Identität, in arge Bedrängnis, da es sie zwingt, unter Umständen mit Kindern und Jugendlichen des anderen Geschlechts auf dieselbe Toilette zu gehen.
Für Mädchen und Jungen kann dies gleichermaßen sehr unangenehm sein. UN und UNICEF fordern ganz klar separate Mädchen Toiletten an Schulen, diese werden als Bildungsvoraussetzung genannt. Geschlechtsgemischte Toiletten sollten auf keinen Fall an städtischen Schulen geduldet werden.
Uns kommt dieses Vorgehen des Stadtrates sehr eigenmächtig und verfrüht vor, da es sich offensichtlich auch um Inhalte des bayerischen Aktionsplan QUEER handelt, obwohl dieser noch gar nicht beschlossen ist. Wir sind uns bewusst, dass es sich um eine kommunale Kompetenz handelt, die aber massiv die Gesundheit und die Intimsphäre von Kindern und Jugendlichen eingreift.
Beim bayerischen Aktionsplan QUEER wurde dankenswerterweise die Öffentlichkeit mit einbezogen. Bei der Initiative im Münchner Stadtrat können wir dies bislang nicht feststellen. Eine breite Öffnung des angedachten runden Tischs für Eltern, Lehrer, Psychologen, Ärzte und andere betroffene Gruppen wäre sehr wünschenswert, da die berechtigte Befürchtung besteht, dass die in der Idee genannten Expert*innen das affirmative Modell gem. S2k vertreten werden.
Uns sei die Bemerkung gestattet, dass nicht nur sog. transsexuelle oder non-binären Menschen Gefühle haben, die verletzt sein könnten. Denn das scheint ein wesentliches Argument für die Installation dieser Gesprächsrunde zu sein. Auch Eltern, Lehrer und Freunde, Freundinnen werden emotional durch dieses Thema sehr berührt und durch Verunglimpfung und Ignoranz de facto diskriminiert. Es kann sicher nicht im Sinn einer guten Politik sein, nur Gefühle eines (kleinen) Teils der Bevölkerung zu berücksichtigen, keine Debatte zuzulassen sowie keine anderen Sichtweisen über die Aufhebung der Toilettentrennung nach den Geschlechtern zu dulden.
Sollte sich der Antrag zur Schaffung dieses runden Tisches durchsetzen, muss unbedingt auch hier die Öffentlichkeit, also alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt München, mit einbezogen werden.