Bayerischer Aktionsplan QUEER
Der FAM „Arbeitskreis LesBi“ besteht aus lesbischen und bisexuellen Frauen sowie aus engagierten Müttern. Wir haben uns aktiv im Bayerischen Aktionsplan QUEER eingebracht und beteiligten uns an den unterschiedlichen Arbeitsgruppen.
Obwohl wir Lesben und bisexuelle Frauen sind, mussten wir uns trotzdem die Teilnahme erkämpfen. Der Runde Tisch, organisiert vom Staatsministerium, wurde nicht ausgeschrieben und auch von der einleitenden Konferenz des LSVD wurden wir ausgeschlossen.
Es bedurfte einiger Mails um für die Kick-Off-Veranstaltung des eigentlichen “Bayerischen Aktionsplans QUEER” eingeladen zu werden.
in der Arbeitsgruppe 1 – Sensibilisierung verbessern, Diskriminierung überwinden–, waren wir nicht erwünscht. Dieser Ausschluß entspricht einer offensichtlichen Diskriminierung von Lesben innerhalb der „Community”; zum Ausgleich wurde uns die Teilnahme an der Arbeitsgruppe „Bürgerbeteiligung” angeboten, was wir angenommen haben. Selbstbewusste Lesben, die ihre sexuelle Orientierung nicht der queeren Ideologie unterwerfen wollen, sind wohl traumatisierend für transsexuelle und nonbinäre Identitäten, wir stören angeblich den imaginären „Safe Space“ der Arbeitsgruppe 1.
Letztendlich haben wir über die Arbeitsgruppe „Bürgerbeteiligung” unsere Vorstellungen und Forderungen einbringen können. Außer uns war noch eine schwule Organisation bei der Bürgerbeteiligung zu finden, sonstige Bürgerinnen und Bürger des Freistaates zeigten kein Interesse an der Mitgestaltung. Dies ist sehr bedauerlich, dringt doch die queere Ideologie in jeden Lebensbereich aller ein.
Wir forderten in den Arbeitsgruppen den Erhalt und Ausbau von Lesbenräumen, den Schutz von Schülerinnen und Schülern vor ideologischer Manipulation, die Einhaltung des AGG und des Arbeitsrechts.
Hier findet ihr unseren Antrag „Lesbenräume erhalten und schaffen“ aus Arbeitsgruppe 2 – Weiterentwicklung des Bayerischen LSBTIQ-Netzwerks -, der mit 5 zu 1 Stimmen abgelehnt wurde. Unser Antrag wurde queer-ideologisch adaptiert und als Antrag „Lesben*räume schaffen“ mehrheitlich angenommen und eingereicht. Die Definition „Lesbe” (homosexuelle Frau) wurde verfälscht zu „Lesbe*“, das bedeutet circa für „alle Menschen die gerne Lesbe sein wollen” sollen Räume geschaffen werden. Lesben werden zu einem Teil im FLINTA Spektrum der Identitäten. Lesben sollen zur Konversion gezwungen werden, damit Männer als „Lesben*“ Validierung erleben.
In der queeren Ideologie dürfen Lesben nicht mehr sein, wer wir sind, homosexuelle Frauen. Falls dies vom Staatsministerium für Familie, Soziales und Arbeit unterstützt wird, sind wir bei struktureller Diskriminierung angekommen, somit von staatlichen Organisationen unterstützter und mit öffentlichen Mitteln geförderter Diskriminierung und damit zu einem Verstoß gegen das Grundgesetz.
Zur Arbeitsgruppe 3 heißt es auf der Plattform des „Bayerischen Aktionsplans Queer” Kommunale Aktionspläne: „Mit kommunalen Aktionsplänen sollen die lokalen Bedürfnisse und Lebenswelten queerer Menschen sichtbar gemacht, die Kommunikation zwischen Verwaltung und queerer Community gestärkt und die Schaffung von Angeboten für queere Personen angeregt werden. Doch welche Maßnahmen, Strukturen und Projekte braucht es, um das Miteinander in Kommunen zu stärken und um Hass und Gewalt gegen queere Menschen zu bekämpfen?” Zwei FAM-Frauen nahmen incognito, d.h. ohne Erwähnung ihrer Zugehörigkeit zu FAM an der Auftaktveranstaltung teil. Die Diskussion innerhalb der AG3 dominierten gleich zwei transidentifizierte Männer, die das Gespräch immer wieder auf „Trans”-Themen lenkten.
Wir nahmen auch an einer Online-Sitzung der AG mit dem Schwerpunkt „Kindheit, Jugend, Familie” teil. (Schon der Schwerpunkt ist verwunderlich, da es im „Bayerischen Aktionsplan Queer” unserer Information aus dem Landtag nach eigentlich um Maßnahmen für Erwachsene gehen soll.) Auch hier waren ein transidentifiziertes CSU-Mitglied, das zu einem Ortgruppenvorstand gehört und eine weitere transidentifizierte Person dominant. Insbesonders das CSU-Mitglied verlangte mehr Geld und Ressourcen für Mitarbeiter, damit eine arme Bekannte nicht immer ehrenamtlich in ganz Bayern herumfahren müsse, um „Transmenschen” zu beraten. Es ging erneut sehr viel um das Thema „trans“.
Als wir darauf bestanden, dass nur qualifizierte Berater mit Kindern sprechen dürfen, die meinen, „trans“ zu sein, hat sich das CSU-Mitglied sehr schnell aufgeregt, dies als „Konversionstherapie“ bezeichnet und betont, dass „irgendwelche Psychologen“ lange nicht so viel Ahnung hätten und qualifiziert wären wie beispielsweise das CSU Mitglied als „Peer-Berater”, (übrigens jemand, der beruflich in der Software-Industrie tätig ist).
Im Nachgang zu dieser Sitzung haben wir fristgerecht zwei Maßnahmenvorschläge eingereicht, in denen es um die „verpflichtende, evidenzbasierte Aufklärung von Lehrkräften, SchulpsychologInnen, SchulsozialarbeiterInnen, SozialpädagogInnen und SozialarbeiterInnen in Jugendzentren und Beratungsstellen darüber” ging, „dass das Thema Transidentität sich vom Thema sexuelle Orientierung grundlegend unterscheidet”. Trotz mehrfacher Nachfragen per Mail (im Februar und Ende September) haben wir weder das in der Sitzung von der Leitung zugesagte Protokoll bekommen, noch wurden wir in einen Verteiler der AG3 aufgenommen, noch haben wir erfahren, was aus unseren Maßnahmevorschlägen wurde. Eine Folgesitzung wurde auf einen Termin verschoben, an dem wir nicht teilnehmen konnten – worüber wir aber nicht informiert wurden, sondern zufällig über Dritte erfahren haben.
Weitere FAM-Frauen nahmen an Sitzungen der AG Arbeitswelt teil. Ihr Fazit: Weitgehend sämtliche Bedürfnisse anderer Gruppen, seien es Frauen oder Behinderte und die geltende Rechtslage (AGG, Arbeitsrecht) wurden zwecks einseitiger Durchsetzung von Maximalforderungen ignoriert:
Jede gesellschaftliche, staatliche oder wirtschaftliche Organisation solle einer queeren Aufsicht unterliegen, jeder Prozess solle überwacht und alle Mitarbeiter nachgeschult werden.
Vereinzelt wurden wir dafür kritisiert, dass wir am „Bayerischen Aktionsplan QUEER” teilnehmen, uns einbringen und diesen Akionsplan mit gestalten wollen, was einer Akzeptanz der queeren Ideologie gleich kommen würde. Wir hingegen werden nicht, ohne protokollierten Widerspruch, alle die Frauen- und Lesbenräume weggeben, die wir in den letzten 50 Jahren aufgebaut haben. Neben der Vergabe von Millionen an öffentlichen Fördergeldern, die die Gesellschaft queerideologisch umstrukturieren sollen, geht es auch um junge Lesben, die in einem System aufwachsen, dessen Lesbenfeindlichkeit ihresgleichen sucht.